1971
Das Jahr 1971 bedeutet einen tiefen Einschnitt für die rumänische Gesellschaft. Im Schatten des innen- und außenpolitischen Bonus festigt Ceauşescu gnadenlos seine Macht und errichtet eine Familienherrschaft.
Elena Ceauşescu (Jg. 1916)
Seit 1945 mit Nicolae Ceauşescu verheiratet, begleitet Elena Ceauşescu seit 1971 offizielle Ämter und Funktionen. Sie ist Vorsitzende der Kommission für Partei- und Staatskader des Zentralkomitees und kontrolliert damit sämtliche Beförderungen und Umbesetzungen.
Seit 1980 ist sie gar die Stellvertreterin ihres Mannes.
Paradox erscheint ihr Vorsitz der Akademie der Wissenschaften, ohne je studiert zu haben. Ihr Doktor-Titel im Fach Chemie ist ein Plagiat. So wie ihr Mann die „Sonne der Karpaten“ ist, gilt sie offiziell als „Gelehrte von Weltruhm“.
Die Familiendynastie geht so weit, dass Ceauşescus Mutter 1977 durch ein Staatsbegräbnis beigesetzt wird.
Das erbeutete Vermögen der Eheleute wird 1989 auf 400 Mio. Dollar auf einer Schweizer Bank geschätzt.
Von seiner Asienreise im Juni 1971 kommt Ceauşescu mit seiner eigenen „kleinen Kulturrevolution“ zurück.
